Die «Neue Autorität» ist ein gemeinsames und gesellschaftstaugliches Konzept im Umgang mit destruktivem Verhalten von Kindern mit dem Ziel, die Autorität von Eltern und Pädagogen wiederzuerlangen. Sie unterstreicht die Notwendigkeit einer Führung, um die Aufsichts- und Fürsorgepflicht für das einzelne Kind und für Kindergruppen wahrzunehmen. Die Kinder und Jugendlichen sollen sich einerseits frei entfalten können, haben aber andererseits auch das Recht auf Schutz, Orientierung, Führung und Begleitung.

«Neue Autorität» heisst nicht, unerwünschtes Verhalten verbieten, sondern erwünschtes Verhalten fördern. Man versucht, mit dem Kind einen gemeinsamen Nenner zu finden, der den heutigen Haltungen, Werten und Normen entspricht. Es werden gemeinsame Ziele gesetzt, die durch Zusammenarbeit erreicht werden und klare Botschaften an das Kind richten.

Die Verantwortung der erwachsenen Führungspersonen wird wieder übernommen. Mit überzeugenden Botschaften werden den Kindern Grenzen und Möglichkeiten aufgezeigt:

  • Hier bin ich, hier bleibe ich (Stärke)
  • Ich habe den Überblick, die Lage unter Kontrolle (Sicherheit)
  • Das kommt gut, Du schaffst das (Zuversicht)

Die Interventionen sind typischerweise wirkungsvoller, flexibler und vielseitiger als andere herkömmliche Vorgehensweisen. Das traditionelle Autoritätsverständnis baut auf Verbote und Sanktionen auf und verfolgt das Ziel des blinden Gehorsams, während die «Neue Autorität» Eigenverantwortung, Empathie, Urteils- und Kritikvermögen der Kinder und Jugendlichen fördert. Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern zum Beispiel stärkt die Autorität, was die Resignation und Erschöpfung Einzelner vorbeugt.

Die «Neue Autorität» ist auf diesen neun Pfeilern aufgebaut:

  • Präsenz
  • Selbstkontrolle
  • Widerstand
  • Vernetzung
  • Öffentlichkeit
  • Aufschub
  • Deeskalation
  • Beharrlichkeit
  • Wiedergutmachung

 

Eine detaillierte Erklärung zu den Pfeilern finden Sie hier.